Lost Places und Geheimtipps in Basel: versteckt und doch sehenswert

 

Ob schmales Gässlein oder historisches Haus: Basel hält zahlreiche Fleckchen bereit, die ihre ganz eigenen Geschichten erzählen. Kommen Sie mit auf eine kleine Reise in die Vergangenheit und Kultur der Stadt – wir haben für Sie die schönsten verlassenen Orte in Basel aufgespürt.

 

Haus zum Seilen: Inspiration in malerischer Umgebung

Wenn Sie schöpferische Kunst lieben und sich gerne mit Ihrem Fotoapparat an schönen Motiven austoben, ist das Haus zum Seilen in der St.-Alban-Vorstadt der Basler Lost Place Ihrer Wahl. Das Haus wurde erstmals im 15. Jahrhundert erwähnt und in den 70er-Jahren von August Balthasar Hilt zu einer märchenhaften Galerie umgestaltet. Der neue Besitzer kreierte in 13 Jahren Stück für Stück einen lauschigen Innenhof sowie einmalige Wohnungen. Die speziellen Geländer, Brunnentroge, Skulpturen und Türen trug er geduldig aus Second-Hand-Läden und Abbruchhäusern zusammen. 

Hoosesaggmuseum – das kleinste Museum in Basel

Das Hoosesaggmuseum, zu Deutsch «Hosentaschenmuseum», versteckt sich in einem verwinkelten Gässlein rund um den Nadelberg. Als kleinster Lost Place in Basel misst die Box, die in eine Haustür integriert ist, weniger als einen halben Quadratmeter. Die Idee zum Hoosesaggmuseum entstand dabei aus einer Notsituation: Durch die Tür bot ein kleines Fensterchen Einblick ins Innere des mehr als 600-jährigen Hauses. Gestört durch die Neugier der Passierenden, baute die Familie eine Holzkiste hinters Fenster und fing an, darin kleine Gegenstände auszustellen. Die Objekte werden heute der jeweiligen Jahreszeit angepasst und greifen verschiedene aktuelle Weltgeschehnisse auf. 

Das obere Pfeffergässlein

In diesem charmanten Winkel in der Basler Altstadt regiert die Fasnacht: Zur besten Zeit des Jahres zwängen sich hunderte Kostümierte durch das «Gässle», den Heimatort vieler Cliquenkeller. Die Sackgasse gehörte einst zum Imbergässlein und wurde 1978 zum Pfeffergässlein erkoren. Der Name soll an den einst in dieser Gegend florierenden Gewürzhandel erinnern. Definitiv einer der besten Geheimtipps in Basel, der Stadt der Fasnacht!

 

Sagenhaft und mystisch: der Gerberbrunnen

Versteckt in einer kleinen Nische in der Gerbergasse findet sich ein Lost Place, der selbst vielen Baslerinnen und Baslern nicht bekannt ist: der Gerberbrunnen. Einer düsteren Legende nach wurde darin ein Basilisk getötet, der – um weiteres Unheil zu vermeiden – auch heute noch hinter dem Brunnen eingemauert sein soll. Die Sage rund um den Basilisken, ein Mischwesen aus Hahn und Schlange, ist in der Stadt Basel stark verankert. Dies zeigen unter anderem die zahlreichen grünen Basiliskenbrunnen, die über die ganze Stadt verteilt sind.

Zurück ins Mittelalter im St. Andreasgässlein

Zwischen zwei Bäckereien gelegen entführt Sie dieser Geheimtipp in Basel zurück ins Mittelalter: Die Gasse sowie die Überreste zweier Türme verstecken sich beim Haus an der Schneidergasse 12 und 14. Das heute überbaute «Gässlein bei Sankt Andreas» kann durch das Fenster des Cafés «Ängel oder Aff» erblickt werden. Im 13. Jahrhundert führte der kleine Weg unter einem Wohnturm der Basler Oberschicht, dem «Schalon-Turm», hindurch. Er fungierte als eine Art Geheimgang, um durch die dichten Bauten auch hintere Häuser zu erreichen. Die Mauern dieses mittelalterlichen Bauwerks sind ins heutige Wohnhaus integriert und reichen bis in den dritten Stock.

Burgruine Schloss Birseck: auf den Spuren des Mittelalters

Als Lost Place etwas abseits von Basel im Baselland gelegen, überzeugt die Burgruine Birseck mit ihrem mittelalterlichen Charme. Im 13. Jahrhundert erbaut, wurde sie im Jahr 1356 beim Basler Erdbeben stark beschädigt, in den darauffolgenden Jahrzehnten immer wieder weitergegeben und ausgebaut und schliesslich als Steinbruch genutzt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde sie renoviert und ist seit einigen Jahren für Besucherinnen und Besucher zugänglich – ein nun märchenhafter Ort mit viel Geschichte, für den sich ein Ausflug auf den Bergsporn im Baselland lohnt.

 

Das Hexenweglein

Eigentlich ist das unter Einheimischen bestens bekannte «Häxewägli» ein Veloweg und führt an den Bahngleisen entlang von der ehemaligen Grosspeter-Garage ins Gellert-Quartier. Als einer der interessantesten Lost Places in Basel wird dieser seit 2010 offiziell als «Hexenweglein» benannte Weg durch zahlreiche Graffitis geziert. Seit jeher dient er den Baslerinnen und Baslern als Abkürzung, um die stark befahrenen Strassen zu umgehen. Besonderes Plus: Vom Hexenweglein aus können Sie einen Blick auf die berüchtigte «Basel Line» erhaschen – Europas schönster Anreihung von Graffitikunstwerken